Janitscharen-Kapelle Altenau |
1847 - 2008 |
Ein kurzer Blick in die Chronik |
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Werfen Sie hier einen ausführlichen Blick in unsere Vereinsgeschichte: |
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Einer der ältesten Vereine in der Oberharzer Bergstadt Altenau ist die Janitscharen-Kapelle. Was vor mehr als 150 Jahren begann, konnte über alle Wirren der letzten Jahrzehnte erhalten werden. Selbst die im 20. Jahrhundert entstandenen neuen Medien, wie Rundfunk und Fernsehen, die Veränderung der Freizeitgewohnheiten und auch das Entstehen völlig neuer Musikrichtungen haben der schon häufig totgesagten volkstümlichen Blasmusik keinen Abbruch getan - ganz im Gegenteil: Beschwingt vorgetragene Blasmusik erfreut sich wieder wachsender Beliebtheit. Kaum jemand dürfte jedoch wissen, was es mit der Geschichte des bekannten Altenauer Orchesters auf sich hat. Darum soll an dieser Stelle einmal ein kurzer Blick in die Chronik der "Lustigen Oberharzer", wie die Kapelle auch genannt wird, getan werden. | ||
13 Männer fanden sich im Jahre 1847 in der Gastwirtschaft "Zur Grünen Tanne" zusammen, um eine Waldarbeiter-Kapelle ins Leben zu rufen. Es war nicht das erste Orchester in der Bergstadt Altenau: Auch die Berg- bzw. Hüttenleute hatten eigene Musikvereine gegründet. Ein paar Gleichgesinnte waren schnell gefunden, und so konnte man mit den Proben beginnen. Zu Fuß machten sich die damaligen Musiker allwöchentlich auf den Weg nach Clausthal, um dort bei einem Musikmeister Unterricht zu nehmen. Diese Lehrstunden mussten aus eigener Tasche bezahlt werden. Überhaupt hatten die Gründer mit allerhand finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen. Es mussten Instrumente beschafft werden und auch die erste Uniform - sie bestand aus einem schwarzen Tuchrock mit grünen Schnüren - mussten die Musiker von ihrem schwer verdienten Lohn erwerben. Schon recht früh wurde die junge Musikgruppe über die Grenzen Altenaus hinaus bekannt. Man trat zumeist bei Waldarbeiterfesten auf und gab Konzerte in Hahnenklee, Goslar und Romkerhalle. Heute unvorstellbar: Die An- und Abmarschwege zu den Auftritten wurden größtenteils zu Fuß bewältigt - und das schwer bepackt mit Noten und Instrumenten. Schon 1870 gab das Orchester Konzerte vor den ersten Kurgästen, die das Harzstädtchen Altenau als ideale Sommerfrische entdeckt hatten. Forstmeister gab den NamenDer Name "Janitscharen-Kapelle" geht nach mündlicher Überlieferung zurück auf einen ehemaligen Forstmeister der Bergstadt Altenau. Dieser hatte Gelegenheit, auf einer Reise durch die Türkei eine "echte" Janitscharenkapelle zu bewundern. Dabei fiel ihm ganz besonders das Schlagzeug auf, dass aus einer großen Trommel und zwei Becken bestand; ein Instrument, das Mitte des 19. Jahrhunderts in unseren Breiten bei den Blaskapellen noch unbekannt war. Zurückgekehrt in seine Heimat, fand er in der zwischenzeitlich gegründeten Waldarbeiter-Kapelle ein Instrument vor, das er vorher im Harz noch nie sah: Es war das Schlagzeug, das ihm in der fernen Türkei so gut gefallen hatte. Und weil das Orchester noch keinen Namen hatte, schlug er vor, es "Janitscharen-Kapelle" zu taufen. Die damaligen Musiker nahmen diesen Namen an, der bis heute beibehalten wurde. Vor dreißig Jahren...Mitte der siebziger Jahre haben die "Lustigen Oberharzer" begonnen, sich ganz der volkstümlichen Blasmusik zu widmen. Äußerlich wurde die diese Musikrichtung durch eine Uniform im Trachtenstil dokumentiert. Mit bekannten und beliebten Melodien - Märschen, Walzern und Polkas - gelingt es dem Orchester, das Publikum in fast allen Harzer Kurorten angenehm zu unterhalten. Regelmäßige Auftritte, besonders in den Südharz-Kurorten Wieda, Walkenried und Zorge, standen in dieser Zeit wöchentlich auf der Tagesordnung. Konzertreisen führten die Musiker aber auch weit über die Grenzen des Harzes hinaus. So gastierte man in den letzten Jahren u. a. in Hamburg, Berlin, Hannover, Hildesheim, Gifhorn und Wolfenbüttel. Auch in Rundfunk und Fernsehen hat die Janitscharen-Kapelle die Altenauer Farben schon mehrmals würdig vertreten. Mit der Gründung eines Jugend-Spielmannszuges Ende der achtziger Jahre wurde versucht, verstärkt Jugendarbeit zu betreiben. Gemeinsam mit dem Spielmannszug sind die Janitscharen Anfang der neunziger Jahre gern gesehene Gäste bei den Schützenfesten in Seesen, Goslar, Langelsheim und Bad Harzburg. ...und heuteMan muss es klar sehen: Leider machen die Nachwuchssorgen heute auch vor einer Blaskapelle nicht Halt. Fast alle der in den letzten Jahren ausgebildeten Jugendlichen aus Kapelle und Spielmannszug haben ihre Heimatstadt aus beruflichen Gründen für immer verlassen. So wird es zunehmend schwerer, in ausreichend starker Besetzung aufzutreten. Dennoch gelingt es noch immer, regelmäßige Blaskonzerte für die Altenauer Kurgäste zu geben – mit großem Erfolg, wie die Kommentare der Gäste beweisen! Zusammenschluss: Gemeinsam in die kommenden JahrzehnteEin wichtiges Ereignis in der nunmehr 160jährigen Vereinsgeschichte ist der im Frühjahr 2002 vollzogene Zusammenschluss mit dem Musikkorps der Hüttenwerke Harz aus Oker. Unter den Dach der Blasmusikfreunde Harz e. V. haben sich die beiden Kapellen auf die Fahne geschrieben, auch für die nächsten Jahrzehnte die Blasmusik zu fördern und zu pflegen - und damit die über mehr als ein Jahrhundert bestehende Tradition der Harzer Arbeitermusikvereine zu erhalten. |
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